Digitale Ausbildung neu gedacht: Eine Case Study

Illustration junger Auszubildender, die auf ihren Tablets und Smartphones ein eLearning absolvieren

Die Ausbildung junger Menschen ist eine der wichtigsten Investitionen für jedes Unternehmen. Doch wie gelingt es, Azubis nicht nur fachlich stark zu machen, sondern sie auch mit modernen Lernmethoden zu begeistern? Diese Frage stand im Zentrum unseres Projekts: der Einführung einer komplett digitalen Ausbildungsreise für handwerkliche Berufe.

Schon zu Beginn war klar: Wir wollen kein Standard-Programm. Stattdessen sollte ein Lernumfeld entstehen, das die Azubis dort abholt, wo sie stehen, und ihnen die Möglichkeit gibt, selbstbestimmt, flexibel und motiviert zu lernen – von den Grundlagen bis zu komplexen Fachthemen.

Herausforderung 1: Unterschiedliche Vorkenntnisse

Jede Ausbildungsgruppe bringt eine bunte Mischung mit: einige haben bereits praktische Erfahrung, andere stehen noch ganz am Anfang.

Unsere Lösung: Wir haben das digitale Ausbildungskonzept so strukturiert, dass Inhalte modular aufgebaut sind. Jedes Modul beginnt mit einer einfachen Einführung, die auch ohne Vorwissen verständlich ist. Gleichzeitig gibt es vertiefende Inhalte für alle, die schneller vorankommen wollen. Das Ergebnis: Niemand fühlt sich überfordert – und niemand unterfordert.

Herausforderung 2: Motivation in der digitalen Welt

Gerade junge Menschen sind mit Smartphones und Social Media aufgewachsen. Einfache PDFs oder lange Texte würden ihr Potenzial nicht ausschöpfen.

Unsere Lösung: Wir setzen auf interaktive Elemente: kurze Videos, Quizze, Simulationen und sogar Avatare, die Inhalte erklären. So wird das Lernen abwechslungsreich und lebendig. Azubis berichten, dass sie die Module „eher wie eine App als wie Schule“ erleben – genau das war unser Ziel.

Herausforderung 3: Einheitliche Qualität trotz dezentraler Standorte

In großen Unternehmen findet Ausbildung oft an vielen verschiedenen Orten statt. Bisher war es schwer sicherzustellen, dass überall die gleiche Qualität erreicht wird.

Unsere Lösung: Alle Inhalte wurden zentral entwickelt und stehen nun in identischer Form digital bereit. Damit sind Wissen und Standards unabhängig vom Standort immer gleich. Für Ausbilder:innen bedeutet das: Sie können sich stärker auf die individuelle Betreuung konzentrieren, anstatt Inhalte immer wieder neu zu erklären.

Illustration von Elementen, die zu Umsetzung eines eLearnings wichtig sind verbunden mit Pfeilen

Der Weg zur Umsetzung

  1. Bedarfsanalyse: Welche Inhalte sind für Azubis besonders wichtig, welche Lernziele müssen erreicht werden?
  2. Konzeptentwicklung: Wir haben eine digitale Lernreise über die gesamte Ausbildungszeit entwickelt – vom ersten Tag bis zur Prüfungsvorbereitung.
  3. Content-Erstellung: Fachinhalte wurden in eLearning-Module übersetzt. Statt trockener Theorie entstanden praxisnahe Szenarien mit Bezug zum Arbeitsalltag.
  4. Technische Umsetzung: Die Module wurden so aufbereitet, dass sie auf jedem Gerät funktionieren – PC, Tablet oder Smartphone. Eine intuitive Benutzeroberfläche macht den Einstieg leicht.
  5. Pilot und Roll-Out: In einer Pilotgruppe wurde das Konzept getestet, Feedback aufgenommen und sofort in die Weiterentwicklung integriert. Danach erfolgte der unternehmensweite Roll-Out.

Ergebnisse: Mehr Motivation, bessere Prüfungen

Die Zahlen sprechen für sich:

  • 95 % der Azubis gaben an, dass ihnen die digitalen Module beim Lernen helfen.
  • Über 80 % nutzten die Inhalte auch außerhalb der vorgegebenen Zeiten – ein deutliches Zeichen für Eigenmotivation.
  • In den Prüfungen zeigten die ersten Jahrgänge messbar bessere Ergebnisse in den Bereichen, die durch eLearnings abgedeckt waren.

Doch noch wichtiger sind die Rückmeldungen selbst: „Es ist cool, dass wir nicht mehr auf dicke Ordner angewiesen sind“, sagte ein Azubi. „Man kann sich Inhalte jederzeit noch einmal ansehen – sogar unterwegs im Zug.“

Fazit: Ausbildung als Erlebnis

Die digitale Ausbildungsreise hat gezeigt: Mit der richtigen Mischung aus Fachlichkeit, Didaktik und Technik lassen sich Azubis nicht nur ausbilden, sondern begeistern. Herausforderungen wie Motivation, unterschiedliche Vorkenntnisse oder dezentrale Strukturen werden zu Chancen.

Die Erfahrung hat bestätigt, dass es sinnvoll ist, mit einem erfahrenen Partner zusammenzuarbeiten. Denn der Erfolg liegt nicht nur im Einsatz der Technik, sondern in der passgenauen Umsetzung: Inhalte, die verstanden werden, Tools, die Spaß machen, und eine Struktur, die allen Beteiligten Orientierung gibt.

So wird Ausbildung zu mehr als einem Pflichtprogramm – sie wird zum Erlebnis, das junge Menschen fit für die Zukunft macht.

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